Die Diedelsheimer Kirche ist sehr alt. Sie wird im 13. Jahrhundert (1278) erstmals urkundlich erwähnt. Die Kanzel wurde 1767 angebaut.
Grundlegend erneuert wurde die Kirche 1951. Orgel und Empore verschwanden aus dem mittelalterlichen Chorraum. Die gotischen Fenster kommen wieder voll zur Geltung. Zwischen Chorraum und Langhaus fügte man einen Chorbogen ein.
Der Kirchturm stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der Turm ist 36 m hoch. Sein Mauerwerk ist 1,15 m stark.
Seit 1958 besteht das Geläute aus 4 Glocken. Der Glockenstuhl aus Holz wurde durch einen Stahl-Glockenturm ersetzt. Zu den beiden alten historischen Glocken kamen zwei neue Glocken hinzu. Die älteste Glocke stammt aus dem Jahr 1655 und wurde von Bruncler und Steffen gegossen. Sie hat den Schlagton d“. Durchmesser 700 mm; Gewicht 210 kg. Sie trägt über der Kreuzigungsdarstellung die Inschrift: „Nach Christi unseres erlösers geburt ist 1655 diese klock usser oberkeitlichen befelch gegossen und vesper glocklin genannet worden.“
Die größte alte Glocke wurde 1749 von der Glockengießerfamilie Speck aus Bruchsal gegossen. Sie hat den Schlagton g´ Durchmesser 81 cm, Gewicht 450 kg. Sie ist eine Stiftung des einstigen Ortsherrn Franz Maximilian Kechler von Schwandorf. Ihre Inschrift lautet: „Franz Maximilian Kechler von Schwandorf. Johann Jacob Speck in Bruchsal gos mich anno 1749“.
Beide Glocken stehen unter Denkmalschutz. Sie wurden während des 2. Weltkrieges von der Reichsstelle für Metalle eingezogen. Nach Kriegsende wurden sie im Glockenlager Hamburg vorgefunden und konnten wieder nach Diedelsheim zurückgeführt werden.
Im Jahr 1958 wurde das Geläut um zwei neue Glocken erweitert. Beide Glocken wurden von der Glockengießerei Gebrüder Bachert aus Bad Friedrichshall-Kochendorf in Bronce hergestellt.
Die größere Glocke hat den Schlagton a´ mit einem Gewicht von 440 kg und einem Durchmesser von 937 mm. Inschrift: „ Land, Land, Land, höre des Herrn Wort“.
Die weitere neue Glocke hat den Schlagton c“ . Gewicht 343 kg; Durchmesser 823 mm. Inschrift: „Gloria sei Dir gesungen mit Menschen- und mit Engelszungen.“
Die feierliche Glockenweihe war am 29. Juni 1958. Seit diesem Zeitpunkt werden die Glocken mit elektrischen Läuteanlagen geläutet. Vorher wurden die Glocken von Hand mit Seilen bewegt.
Zur Diedelsheimer Kirche noch zwei wichtige Maßnahmen in der jüngeren Zeit: 1995/1996 Sanierung der Kirche: Tieferlegung des „Anbaues“ Veränderungen der Emporen, neue Kirchenbänke u.a. 1998: Die Kirche erhält eine neue Pfeifenorgel von der Orgelbaufirma Matz & Luge.
Zusammenfassung:
Friedhelm Vogel
26. 09.2012
Quellen:
Diedelsheimer Ortsgeschichte von Reinhold Weber 1952
Diedelsheim Vom ritterschaftlichen Dorf zum Brettener Stadtteil von Otto Bickel 1985
Pfarramts-Archiv
Glockenreferat EOK